Bären nicht füttern

Bären im Kleingarten? Seit wann gibt es denn sowas? Waschbären sind eigentlich keine echten Bären, sondern gehören zur Familie der Kleinbären (Procynoidae) und zur Überfamilie der Hundeartigen (Canoidea). Aber ganz so artig sind sie nicht, auch wenn sie versuchen, ihren Ruf reinzuwaschen und sich mit ihrem Daumen alle Mühe geben, unter Menschen nicht aufzufallen. So hinterlassen sie in letzter Zeit immer öfter ihre Spuren im KGV Walkenriede.

Das ist jedoch weder ein Grund, eigenständig Fallen aufzustellen und erst recht nicht, diese putzigen Racker für einen schönen Schnappschuss anzufüttern.
Im Bewertungskonzept zu gebietsfremden Arten für Wirbeltiere (ehemals „Schwarze Liste“) wird Waschbären ein hohes Ausbreitungspotenzial und expansiver Ausbreitungsverlauf mit negativen ökologischen Auswirkungen zugesprochen. Manch Gärtner oder Gärtnerin musste dies schon zu spüren bekommen, wenn diese Tiere die komplette Ernte verdrücken bevor man selber in den Genuss kommt oder das Beet ungebeten umgraben.

Auch können die Tiere Dächer beschädigen oder vereinzelt Krankheiten übertragen: Wer gärtnernt, sollte sich darum nicht nur mit Pflanzen auseinandersetzen. Nicht nur Zackenschötchen oder Staudenknöterich sind invasiv, sondern auch bei Waschbären gilt es, die Lebensbedingungen für diese zu verschlechtern. Die Stadt Hannover hat eine schöne Broschüre hierfür herausgeben; ihr findet sie hier als PDF: https://www.hannover.de/content/download/689268/file/25664_36.24_Info%204.3_Der%20Waschb%C3%A4r-%20ein%20Problemb%C3%A4r_rz_neu.pdf
Darin werden Maßnahmen aufgezeigt, die einfach umsetzbar sind und voll in eurer Hand liegen. Vom sicheren Verschließen von Mülltonnen bis hin zu Metallmanschetten um Obstbäume oder Regenrohre, um ihnen den Aufstieg zu erschweren, findet ihr darin Anregungen. Auch sind Äste und andere Überstiegsmöglichkeiten einzukürzen, um ein Erklimmen der Dächer zu unterbinden.

Waschbären dürfen nicht einfach eigenhändig gejagt oder gefangen werden. Ein Merkblatt aus Hildesheim weist für Niedersachsen nochmal gesondert auf diese Umstände hin. Dennoch könnt ihr ggf. Unterstützung bei der Jägerschaft Hannover-Land e.V. erbeten, welche explizit auf Prädatorenmanagement ( = Fang ) hinweisen und auch in der Hannoverschen Broschüre vermerkt sind.

Wer Waschbären aus der Nähe betrachten will, findet vielleicht in der Waldstation Eilenriede eine Anlaufstelle. Diese hat öfter mal extra Veranstaltungen hierfür anberaumt.

Also: Daumen gedrückt, damit es der Waschbär im KGV Walkenriede bald nicht mehr kann.

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