Änderungen im Vorstand

Papier ist geduldig, aber nicht immer der schnellste Weg der Kommunikation; insbesondere, wenn es Redaktionsschlusstermine gibt, welche Wochen vor Erscheinen liegen: In der aktuellen Juni-Ausgabe von Garten und Familie sowie im nächsten Artikel im Juli erscheinend bekommt ihr Änderungen zum Vorstand des Vereins mitgeteilt. Dies betrifft den ehemaligen 2. Vorsitzenden Roger Albrecht sowie den ehemaligen 2. Kassierer Andreas Hohenhaus. Beide sind zurückgetreten. Dies ist nicht das erste mal in der Vereinsgeschichte, dass der Vorstand nicht aus der maximal möglichen Anzahl an Vorstandsmitgliedern und Beisitzenden besteht. Die Gründe, warum jemand vom Amt zurück tritt, können variieren, aber es steht grundsätzlich einem Vorstandsmitglied frei, jederzeit zurückzutreten. Es ist nicht immer bei der Wahl absehbar, wie sich das eigene Leben oder die Umstände entwickeln und das Vorstandsamt ist ein Ehrenamt, welches grundsätzlich freiwillig ausgeführt wird. Es ist jedoch auch nicht sehr förderlich für die Vorstandsarbeit, wenn hinterrücks destruktiv Unmut gestreut wird, anstatt diesen direkt an den Vorstand zu adressieren und mit dem Vorstand zu besprechen; denn wir sind alles Menschen und Mitglieder mit denen man reden kann, z. B. bei den monatlichen Vorstandssprechstunden, jeden 1. Mittwoch im Monat um 17 Uhr am Vereinsheim – welche in der Vergangenheit so gut wie nie von Vereinsmitgliedern wahrgenommen wurden.
Der Vorstand des Vereins bleibt weiterhin geschäftsfähig. Die nächste Mitgliederversammlung wird nach Erfordernis vakante Posten nachwählen. Dass schon seit Jahren regelmäßig nicht die maximal mögliche Anzahl an Vorstandsmitgliedern aufgestellt wird, darf ebenso zu Denken geben; warum sind nicht mehr Menschen gewillt, sich in ihrer Freizeit freiwillig zum Blitzableiter zu machen. Es gibt Kleingartenvereine in der Nachbarschaft, welche unmittelbar vor der Handlungsunfähigkeit standen, weil der bisherige Vorstand nicht bereit war, erneut zu kandidieren und es bei der Mitgliederversammlung keine gewillten neuen Kandidierenden gab. Ein Verein besteht eben nicht nur aus dem Vorstand, welcher alles für den Verein macht, sondern vertritt diesen vorrangig nach außen, aber auch nach innen und besteht „auch bloß“ aus Mitgliedern. Ein Verein ist im Wesentlichen eine Vereinigung aller Mitglieder, welche sich zusammengeschlossen haben, um ihre Interessen gestärkt zu vertreten. Nicht immer sind sich dabei alle einig, und genauso wie in Familie oder der gesamten Gesellschaft kommt es auch hier zwangsläufig zu Meinungsverschiedenheiten – wie sollte es in einem Kleingartenverein anders sein: so viele Mitglieder, eine so hohe Altersspanne, so unterschiedliche Lebensumstände und warum jemand einen Garten holt, ist genauso individuell: manche haben Gefallen daran, den Blumen beim Wachsen zuzusehen, und andere haben sie lieber im Hintergrund, während man auf dem Schurrasen im Liegestuhl die Sonne genießt. Weder teilen sich alle die gleiche Weltanschauung noch den gleichen Musikgeschmack. Was wir teilen ist unser Bekenntnis zum (u. a.) Bundeskleingartengesetz und der Wille, diesem im KGV Walkenriede nachzukommen.

Anstatt also zu schauen, wo Gräben verlaufen, sollte es meiner Meinung nach allen Mitgliedern darum gehen, zu schauen, wie man über diese Gräben Brücken baut und wie man im Regenfall das Wasser dorthin leiten kann, wo es erforderlich ist. Nicht immer gelingt es mit allen Mitgliedern untereinander auf einen grünen Zweig zu kommen – aber gewisse Spannungen gilt es auch auszuhalten, wenn es nicht anders geht. Es müssen nicht alle Mitglieder Freunde sein oder werden – doch als Verein und Mitglied angemessen miteinander umzugehen (oder eben nicht miteinander umzugehen) sollte unser aller Selbstverständlichkeit sein.
Wenn man sich das nächste mal also fragt, warum etwas so oder so ist, hilft es ggf., sich zu fragen, was man selbst dafür gemacht hat (oder auch unterlassen hat), dass es eben so oder so ist oder auch anders werden könnte; Sachen lassen sich in den seltensten Fällen besser meckern.

Ich freue mich auf viele Gesichter bei Veranstaltungsplanung, bei zukünftigen Veranstaltungen, bei Versammlungen oder auch bloß in Sichtweite am Gartenzaun, wenn man beschließt, einfach nur in bedächtiger Ruhe gärtnernd sich im Verein zu beteiligen.

A. Gutsche

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